Wenn der schönste Moment des Lebens zum Alptraum wurde: Coaching und Traumaarbeit

Sie befinden sich hier:

26. Juli 2024

Wenn der schönste Moment des Lebens zum Alptraum wurde: Coaching und Traumaarbeit

Kaum ein Coaching-Prozess berührt mich persönlich so sehr wie die Arbeit mit Frauen, die Geburtstrauma erlebt haben. Zu Beginn hatte ich großen Respekt davor, wie tief und komplex die Arbeit mit Geburtstraumata sein kann. Heute bin ich unglaublich dankbar für die Erkenntnisse, wie wirkungsvoll und zuverlässig NLP (Neuro-Linguistische Programmierung) meinen Klientinnen echte Erleichterung verschaffen kann.

Was ist Traumaarbeit?

Traumaarbeit ist der Prozess, durch den traumatische Erlebnisse verarbeitet werden, um die emotionalen und psychologischen Auswirkungen zu bewältigen. Geburtstraumata können aus verschiedenen Gründen entstehen: komplizierte Geburten, medizinische Eingriffe oder das Gefühl von Ohnmacht während der Geburt. Traumaarbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen solcher Erlebnisse zu minimieren und emotionale Heilung zu fördern.

Coaching und Traumaarbeit – Wie passt das zusammen?

  1. Ganzheitlicher Ansatz: Coaching kann sich auf die Auswirkungen eines Geburtstraumas auf Dein jetziges Leben konzentrieren, ohne tief in die schmerzhaften Momente einzutauchen. Das Erlebte wird behutsam und in einem sicheren, ressourcenorientierten Zustand betrachtet und langsam neu geprägt. Der Fokus liegt nicht auf der kognitiven Analyse der Situation, sondern auf der natürlichen und friedlichen Integration in Deinen Lebensweg.
  2. Aufarbeitung von Blockaden: Geburtstraumata können zu Ängsten und inneren Blockaden führen, die Dich daran hindern, Dein Leben entspannt und zufrieden zu leben oder sogar unbewusst eine weitere Schwangerschaft verhindern. Mit NLP oder Mental Space Psychology (MSP) können diese Blockaden gezielt bearbeitet werden. Diese Techniken helfen Dir, Deine inneren Ressourcen zu aktivieren und Deine emotionale Resilienz zu stärken.
  3. Unterstützung bei der Selbstfürsorge: Ein Geburtstrauma kann Dein Selbstwertgefühl und Deine Selbstfürsorge erheblich beeinträchtigen. Gerade als Mama möchtest Du ein gesundes Verhältnis zu Dir selbst entwickeln. Durch die Arbeit an Selbstakzeptanz und persönlichen Grenzen kannst Du lernen, Dir selbst liebevoll zu begegnen und Deinen Kummer den Raum zu geben, den er braucht.
  4. Integration von Erfahrung und Ressourcen: Coaching unterstützt Dich dabei, die Stärken und Ressourcen in Dir zu erkennen, die Dir helfen können, die Herausforderungen eines Geburtstraumas zu bewältigen. Wenn Du Dich auf Deine Stärken konzentrierst und Deine Erfahrungen integrierst, kannst Du neue Perspektiven entwickeln und Deine Lebensqualität verbessern.
  5. Unterstützung beim Zielsetzen: Geburtstraumata können Dein Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen, einschließlich Deiner Fähigkeit, klare Grenzen oder Ziele zu setzen. Coaching kann Dir helfen, realistische Ziele zu definieren und einen Plan zu erstellen, um diese zu erreichen. Dies kann besonders wichtig sein, um nach einem Trauma wieder ein Gefühl von Kontrolle und Richtung zu finden.

Viele meiner Klientinnen kommen erst Monate oder Jahre nach der Geburt ihres Kindes zu mir. Denn zu erkennen, ob ein Geburtstrauma vorliegt, kann herausfordernd sein, insbesondere wenn die Symptome subtil oder verzögert auftreten. Hier sind einige Anzeichen und Symptome, die darauf hindeuten können, dass Du ein Geburtstrauma hast:

Anzeichen und Symptome eines Geburtstraumas

Emotionale Reaktionen:

  • Überwältigende Angst oder Panik: Intensive Angst vor einer erneuten Geburt oder allgemeinen Ängsten, die nicht mit der Realität übereinstimmen.
  • Traurigkeit oder Depression: Anhaltende Gefühle der Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit oder des Gefühls, „nicht genug zu sein“.
  • Gefühl der Entfremdung: Schwierigkeiten, eine emotionale Verbindung zu Deinem Baby herzustellen oder Dich von Deinem Kind entfremdet zu fühlen.

Physische Reaktionen:

  • Körperliche Schmerzen: Anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen im Zusammenhang mit der Geburt, die über den normalen Heilungsprozess hinausgehen.
  • Veränderungen in der Körperwahrnehmung: Ein verändertes Körpergefühl oder das Gefühl, sich in Deinem eigenen Körper unwohl zu fühlen.

Verhalten und Denkmuster:

  • Hypervigilanz: Übermäßige Wachsamkeit oder Schreckhaftigkeit, die Dich ständig auf der Hut sein lässt.
  • Vermeidung: Das Vermeiden von Situationen, Orten oder Personen, die Erinnerungen an die Geburt hervorrufen könnten.
  • Wiederholte Flashbacks: Lebhafte, belastende Erinnerungen oder Flashbacks an die Geburt, die plötzlich auftauchen und Dich emotional stark belasten.

Beziehung zu Deinem Kind:

  • Probleme bei der Bindung: Schwierigkeiten, eine emotionale Bindung zu Deinem Baby aufzubauen oder das Gefühl, dass die Beziehung nicht so ist, wie Du es Dir vorgestellt hast.
  • Veränderungen im Verhalten gegenüber Deinem Kind: Übermäßige Besorgnis oder extreme Reaktionen auf das Verhalten Deines Babys.

Psychische und emotionale Schwierigkeiten:

  • Gefühl der Ohnmacht: Ein anhaltendes Gefühl von Machtlosigkeit oder Kontrollverlust, das möglicherweise aus den Geburtserfahrungen stammt.
  • Schuld- oder Schamgefühle: Intensive Schuld- oder Schamgefühle im Zusammenhang mit der Geburtserfahrung oder dem Umgang mit Deinem Baby.

Alltägliche Funktionsfähigkeit:

  • Eingeschränkte Lebensqualität: Schwierigkeiten im täglichen Leben, die möglicherweise durch die Geburtserfahrungen beeinflusst werden, wie zum Beispiel Probleme bei der Arbeit, im sozialen Leben oder in der Partnerschaft.
  • Schwierigkeiten bei der Stressbewältigung: Probleme, mit alltäglichen Stressoren umzugehen oder das Gefühl, dass der Stress der Geburt Deine Fähigkeit beeinträchtigt hat, mit anderen Lebensherausforderungen umzugehen.

Wann sollte Therapie anstelle von Coaching in Betracht gezogen werden?

Schwere Traumafolgen: Bei schweren oder komplexen Traumafolgen, wie zum Beispiel tiefgehenden emotionalen Störungen oder psychischen Erkrankungen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, ist Therapie die bessere Wahl. Dazu gehören schwere Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

Diagnostizierte psychische Erkrankungen: Wenn Du eine diagnostizierte psychische Erkrankung hast, wie Schizophrenie, bipolare Störungen oder schwere Essstörungen, benötigst Du eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung durch qualifizierte Fachleute. Coaching kann hier unterstützend sein, aber es ersetzt nicht die notwendige therapeutische Arbeit.

Tiefe emotionale Verarbeitung: Wenn die Verarbeitung und Aufarbeitung tief liegender emotionaler Wunden notwendig ist, die weit in die Vergangenheit zurückreichen und komplexe emotionale Strukturen betreffen, ist eine therapeutische Begleitung erforderlich. Hier geht es oft darum, die Ursachen des Traumas zu verstehen und umfassend zu bearbeiten.

Krisensituationen: In akuten Krisensituationen, bei denen dringender psychologischer oder medizinischer Eingriff erforderlich ist, ist professionelle Therapie oder medizinische Unterstützung notwendig. Coaching kann in solchen Fällen unterstützend wirken, aber es sollte nicht die primäre Intervention sein.

Fazit

Coaching kann eine großartige Unterstützung im Umgang mit den Auswirkungen von Geburtstraumata sein, besonders wenn es darum geht, Blockaden zu erkennen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Wenn Du die Vorteile eines Coachings nutzen möchtest, um Dein Leben nach einem Geburtstrauma zu verbessern, lass uns in Gespräch kommen und herausfinden, ob eine zusätzliche therapeutische Unterstützung für Dich sinnvoll ist. Wisse bitte unbedingt, dass Du Dein Trauma nicht behalten musst, nach dem Motto „Ich schaffe das schon“. Wenn Du ein Geburtstrauma vermutest, will ich Dich von Herzen motivieren, dieses zum richtigen Zeitpunkt aufzuarbeiten, damit Du Deine Zukunft unbeschwert genießen kannst.